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Kellerladen Kunstausstellung in der Melanchthon Akademie

Im vergangenen Jahr haben Bianca Schleicher und Jens Hölmer vom offenen Jugendbüro des Kellerladen e.V. in Kooperation mit dem Dreikönigsgymnasium und der GHS Bilderstöckchen eine Ausstellung erarbeitet, die in der Nathanael-Kirche stattfand. Darin zeigen die Schüler*innen mit Fluchterfahrung ihr Leben zwischen den Welten.

Diese Ausstellung wird nun in der Melanchthon-Akademie gezeigt, herzliche Einladung dazu. Klicken Sie dazu auf die Links:

Zwischen den Welten_Einladung

Kellerladen Ausstellungsprojekt LichtSchatten-SchattenLicht

 

    Ein Gutes Neues Jahr 2024

    Jahresbericht des Vorstandes

    Liebe Freundinnen und Freunde des Kellerladen,

    wenige Stunden vor dem Jahreswechsel verabschieden wir uns mit diesen Bildern unserer Weihnachtsfeier 2023 von diesem Jahr.

    Das Jahr 2023 war turbulent, zeitweise nervenaufreibend. Aber wir können mit einer guten Nachricht das Jahr abschließen und hoffnungsvoll das Neue beginnen: unser Jugendbüro zugewiesener Bereich bleibt erhalten (zu 70 %) !!

    Noch Ende November rechneten wir nach der Nachricht des Jobcenters mit dem „Aus“ wie auch für fünf andere Jugendbüros, sodass wir uns intensiv um neue Finanzierungsmöglichkeiten bemühten, denn der Bedarf der Jugendlichen an individueller Beratung und Betreuung ist groß und jeder Jugendliche, der dem Arbeitsmarkt verloren geht, wird „Bürgergeldempfänger“ und seine Laufbahn als Abhängiger von öffentlichen Leistungen zementiert. Das kostet den Staat ungleich mehr als die Finanzierung der Betreuung und es verwehrt den Betroffenen den Zugang zu einem unabhängigen, selbstfinanzierten  Leben mit voller sozialer Teilhabe.

    Es kursierten widersprüchliche Nachrichten aber wir bekamen keine konkreten Informationen vom Jobcenter, so dass alle drei Mitarbeiter*innen des Jugendbüros sich um neue Stellen bewarben und zwei von ihnen auch einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Am 19. Dezember erhielten wir telefonisch die Nachricht von der Leitung des Jobcenters, dass unser Jugendbüro – wie letztlich doch alle Jugendbüros in Köln – zu 70% weiter finanziert wird, also die Option für 2024 gezogen wird.

    Das ist natürlich eine große Erleichterung, bedeutet aber, dass wir eine neue Fachkraft zum Anfang Februar finden müssen, da uns zwei Mitarbeiter in neue Arbeitsstellen verlassen.

    Aber – wie unsere Geschäftsführerin Theresia Dopke sagt: „Der Himmel mag uns.“ – wir sind guten Mutes, dass wir eine gute neue Verstärkung finden werden. Gleichzeitig bemühen wir uns um zusätzliche Finanzmittel, um wieder die ursprüngliche Zahl der Jugendlichen betreuen zu können.

     

    Mit Bombenstimmung fing das Jahr an: der Kampfmittelräumdienst vermutete eine Bombe unmittelbar vor unserem Eingang in der Escher Straße 304, der deswegen längere Zeit gesperrt war, es wurde dann Entwarnung gegeben.

     

    Am Anfang des Jahres stand der Auszug aus den Kellern und Umzug in neue Räume an: die beiden Jugendbüros (offener und zugewiesener Bereich) wie auch die Büros von Theresia und Elke zogen in die Escher Straße 304, damit schließt sich der Kreis  zu den Anfängen des Kellerladen mit dem Jugendclub und dem Zimmer von Br. Lukas in diesem Haus.

    Die Werkstätten, Holzwerkstatt von Lia, Fahrradwerkstatt von Josef und Friseurraum von Manuela, zogen in drei große Container auf dem Parkplatz Alzeyer Straße.

     

    Der ganze Umzug war nur durch die große, unkomplizierte Mitarbeit der Kellerladen-Mitglieder und Jugendlichen möglich, die beim Packen, Transportieren, Renovieren mit anpackten, großer Dank dafür!

    Inzwischen haben sich alle gut in den neuen Räumen etabliert, die Aachener war mit Schreinern und Elektrikern beim Umzug sehr behilflich, auch für unser Archiv bekamen wir einen großen Raum zur Verfügung gestellt.

    Große Veranstaltungen waren:

    die Teilnahme von Lukas, Lia und Brigitte an der zentralen Gedenkveranstaltung für Sinte und Roma am 21.Mai

    Kundgebungvor dem EL DE Haus am Appellhofplatz

    Der 95. Geburtstag von Br. Lukas im Kellerladen war ein echtes Kellerladenfest am Waggon mit vielen alten Freunden und Wegbegleitern,

    25 Jahre Jugendbüro zugewiesener Bereich

    es war eine gelungene Veranstaltung mit vielen „Offiziellen“ der Stadt Köln und Vertreter von sozialen Verbänden / Stiftungen

    Bianca und Jens vom offenen Jugendbüro machten wieder einige beeindruckende Aktionen, ein Höhepunkt war sicherlich die Kunst – Ausstellung „LichtSchatten – SchattenLicht“ mit ukrainischen Jugendlichen

    Daneben wird der Digitalraum mit Schüler*innen der Hauptschule Bilderstöckchen zum Kompetenztraining genutzt, Besuch von Jobmessen mit Bewerber*innen wird ebenfalls durchgeführt

    Im Dezember besuchten Bianca und Jens mit Kindern den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg , ermöglicht durch die Johanniter

    Der Kellerladen beteiligte sich am Klostermarkt von Maria Laach und bei diversen Stadtteilfesten wie auch Adventsbasaren

    Die Freunde und Förderer trafen sich im Juni zur Information und Austausch im Waggon

    Hilfsfahrten: In der ersten Septemberwoche fuhr Brigitte mit Michael Lingenthal und Sr. Felicitas in die Slowakei mit Spenden für den Habes und die Freunde in der Ukraine. Wir hatten wieder Treffen mit dem Bürgermeister und der Sozialreferentin von Secovce, dem Erzbischof und dem Romabeauftragten Jan Hero. Die neue Regierung ist leider nicht romafreundlich, wir werden sehen, wie sich das auf die Unterstützung auswirkt.

    Im Oktober fuhren Br. Lukas, Abt em. Benedikt, Lia und weitere Helfer in die Slowakei, ein großes Wiedersehen mit unseren Freunden. Die Not ist weiterhin groß und gerade die Ukraine bedarf jeder Unterstützung.

    Mirek, unser Freund und Arzt im Krankenhaus Ushorod, verteilt die Pakete mit Freunden in der Ukraine, in Laach und im Kellerladen wurden Pakete für Familien und Kinder gepackt. Für Mirek sind auch imer medizinische Spenden dabei. 

    die Tafel: seit dem Umzug der Büros in die Escher Straße findet dort wieder die wöchentliche Lebensmittelausgabe statt. Inzwischen wird sie tatkräftig von Lehrer*innen und Schüler*innen des Dreikönigsgymnasiums unterstützt.

    Am 19. Dezember erfolgte die Ausgabe der Weihnachtspakete mit Plätzchen, Kaffee und Kinderpunsch

    Von Christian, unserem langjährigen Schreiner, mussten wir uns nach mehr als 20 Jahren verabschieden, mit 79 Jahren ist er jetzt im Ruhestand.

    So schließt sich das Jahr, wenige Stunden vor dem Jahreswechsel wünsche ich euch und Ihnen allen ein gesegnetes, friedvolles Neues Jahr im Vertrauen auf einen guten und liebevollen Gott, der uns trägt und begleitet.

    Wir hoffen, Viele von euch / Ihnen im nächsten Jahr bei der großen Feier „40 Jahre Kellerladen“ bei uns begrüßen zu können, bleiben Sie uns verbunden und schenken Sie uns weiterhin Ihre Freundschaft und Unterstützung.

    Brigitte Kellermann-Pauli

    Wir demonstrieren für unser Jugendbüro

    Am 28. und 29. November riefen die Sozialverbände zum Streik und zu Kundgebungen auf, um ihren Forderungen nach ausreichender Finanzierung Nachdruck zu verleihen. Auch der Kellerladen beteiligte sich an den Aktionen, an beiden Tagen blieb das Jugendbüro geschlossen und wir nahmen an einer Kundgebung vor Lucky’s Haus in Bilderstöckchen teil, wo die Sozialeinrichtungen „zu Grabe“ getragen wurden sowie an der gemeinsamen Demonstration aller Verbände vom Bahnhof Deutz zum Aachener Weiher.

    Kundgebung vor Lucky’s Haus in Bilderstöckchen
    Start der gemeinsamen Demonstration am Ottoplatz in Deutz
    auf der Deutzer Brücke

    Der Schock sitzt tief, die Verunsicherung ist groß

    Am Abend vor Allerheiligen kam telefonisch die Mitteilung, dass unser Jugendbüro „Zugewiesener Bereich“, das im Auftrag des Jobcenters arbeitet, zum 31.12.2023 geschlossen wird.

    Im August hatten wir noch u.a. mit Frau Würker, der Leiterin des Jobcenters Köln, „25 Jahre Jugendbüro im Kellerladen“ gefeiert. Br. Lukas erinnerte an die Anfänge in Lucky’s Haus, in einer großen Fotodokumentation wurde die Geschichte unserers Jugendbüros deutlich.

    Grund der Schließung sind die Anweisungen des Bundesfinanzministers, die alle Ministerien zu Sparmaßnahmen zwingen. Folge ist die Schließung von sechs der insgesamt zwölf Jugendbüros im Sadtgebiet, die von freien Wohlfahrtsträgern (Caritas, Kolping, KJA u.a.) im Auftrag der Stadt arbeiten und somit kommunale und städtische Aufgaben übernehmen. Dabei ist derBedarf an solchen Einrichtungen groß, es müsste nach Aussage von Frau Würker, Leiterin des Jobcenters, noch mehr Jugendbüros in der Stadt geben. Zusätzlich wird der Etat der verbleibenden Jugendbüros um 30 % gekürzt.

    Das bedeutet, dass noch weniger Jugendliche und junge Erwachsenen in den Arbeitsmarkt vermittelt werden können, wir sprechen von mehreren Hundert Betroffenen in Köln. Jeder arbeitslose Bürger ist ungleich teurer für die Sozialsysteme als die Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Die Jugendbüros leisten notwendige und Not – wendende Arbeit, gerade in Zeiten, in denen der Facharbeitermangel ein großes Problem ist. Zusätzlich droht den Mitarbeiter*innen der Jugendbüros aufgrund der Schließungen die Arbeitslosigkeit. Das alles dient nicht dem sozialen Frieden in unserer Stadt und Gesellschaft.

    Am 8. November fand eine Kundgebung der betroffenen Verbände vor dem Rathaus in Köln statt. Verschiedene Vertreter der Ratsfraktionen versprachen, sich an der Sitzung am 7. Dezember für eine ausreichende Finanzierung einzusetzen.

    Inzwischen gibt es die Nachricht, dass der Bundeshaushalt revidiert und die Jobcenter 750 Mio.€ mehr erhalten sollen, das wäre eine Steigerung um 150 Mio. €. Das alles aber unter Vorbehalt, besonders angesichts der 60 Mrd., die nach dem Urteil von Karlsruhe fehlen. Der Bundeshaushalt soll dennoch in diesem Jahr verabschiedet werden, geplant ist der 1. Dezember. Falls die 750 Mio. € bereitgestellt werden, könnten die Jugendbüros in der jetzigen Zahl und Form fortbestehen. Das muss aber vor Jahresende verbindlich entschieden sein, sonst sind die Mitarbeiter verloren und die gewachsenen Stukturen zerstört.

    Am 28. und 29. November schließen viele Einrichtungen der freien Verbände ihre Einrichtungen aus Protest, darunter die Jugendbüros und ca. 100 Kitas. Am 29. November ist eine Kundgebung in Köln geplant, die um 11:11 Uhr am Deutzer Bahnhof beginnt und in die Altstadt führt.

    Die Nachrichten ändern sich täglich, so ist heute im Kölner Stadtanzeiger zu lesen, dass aufgrund des geänderten Bundeshaushaltes alle zwölf Jugendbüros erhalten bleiben sollen, in welcher Form steht noch nicht fest.

    Das macht natürlich Hoffnung, aber sicher sind wir erst, wenn wir eine verbindliche Zusage haben. Die Verunsicherung ist groß.

    Beginn der grossen Veränderungen

    Vor längerer Zeit wurde uns mitgeteilt, daß die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft

    die Häuser in der Siedlung sanieren, renovieren und energetisch modernisieren will. Nach den Sommerferien sollte es losgehen in drei Bauabschnitten. Diese Pläne haben sich etwas geändert, so daß jetzt in der ganzen Siedlung mit den Bauarbeiten angefangen wird.

    Für uns bedeutet das, daß wir, so schnell es uns möglich ist, unsere „Kellerläden“ räumen müssen.

    Für uns ist es jetzt ein Glücksfall, daß wir bereits im Erdgeschoß, rechts, in der Escher Str. 304, die Räume nutzen konnten. Vor Corona fand dort immer die Lebensmittelausgabe statt. Da der Raum nicht für alle ausreichend ist, hat die Stadt Köln uns die Nutzung von Räumen im 1. Obergeschoß und als Lager Kellerräume überlassen.Nun kann das komplette Jugendbüro, die soziale Beratung und die Verwaltung des Kellerladen für die Dauer des Umbaus unterkommen.

    Für den Fahrradladen, Friseur und die Holzwerkstatt wird es Container in der Siedlung geben.

    Nachdem klar war, wo wir hinziehen können, begann für uns das Renovieren und Einrichten! Viele Eimer Farbe, Küche einbauen, Möbel anschaffen, Arbeiten an der Elektrik, neue WC-Becken setzen, den Boden mit einer Spezialmaschine gründlich reinigen…….usw.

    Erschwert wurde der Umzug dadurch, daß vermutet wurde, daß sich eine Bombe direkt vor dem Eingang zum „neuen“ Kellerladen befinden könnte. Dies hat sich erfreulicher Weise als unbegründet erwiesen.

    Noch sind wir nicht komplett umgezogen, aber das Schild „Kellerladen“ hängt schon – und bald ist auch drin, was draufsteht! Wir werden weiter berichten , wie sich unsere Arbeit unter diesen ganz anderen Bedingungen entwickeln wird. Auch die Lebensmittelausgabe wird es dann wieder geben, viele Menschen warten schon darauf.

    Nach Fertigstellung aller Arbeiten in der Siedlung werden wir wieder in „Keller“ einziehen und damit unserem Namen wieder gerecht werden.