Jahresbericht des Vorstandes
Liebe Freundinnen und Freunde des Kellerladen,
wenige Stunden vor dem Jahreswechsel verabschieden wir uns mit diesen Bildern unserer Weihnachtsfeier 2023 von diesem Jahr.
Das Jahr 2023 war turbulent, zeitweise nervenaufreibend. Aber wir können mit einer guten Nachricht das Jahr abschließen und hoffnungsvoll das Neue beginnen: unser Jugendbüro zugewiesener Bereich bleibt erhalten (zu 70 %) !!
Noch Ende November rechneten wir nach der Nachricht des Jobcenters mit dem „Aus“ wie auch für fünf andere Jugendbüros, sodass wir uns intensiv um neue Finanzierungsmöglichkeiten bemühten, denn der Bedarf der Jugendlichen an individueller Beratung und Betreuung ist groß und jeder Jugendliche, der dem Arbeitsmarkt verloren geht, wird „Bürgergeldempfänger“ und seine Laufbahn als Abhängiger von öffentlichen Leistungen zementiert. Das kostet den Staat ungleich mehr als die Finanzierung der Betreuung und es verwehrt den Betroffenen den Zugang zu einem unabhängigen, selbstfinanzierten Leben mit voller sozialer Teilhabe.
Es kursierten widersprüchliche Nachrichten aber wir bekamen keine konkreten Informationen vom Jobcenter, so dass alle drei Mitarbeiter*innen des Jugendbüros sich um neue Stellen bewarben und zwei von ihnen auch einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Am 19. Dezember erhielten wir telefonisch die Nachricht von der Leitung des Jobcenters, dass unser Jugendbüro – wie letztlich doch alle Jugendbüros in Köln – zu 70% weiter finanziert wird, also die Option für 2024 gezogen wird.
Das ist natürlich eine große Erleichterung, bedeutet aber, dass wir eine neue Fachkraft zum Anfang Februar finden müssen, da uns zwei Mitarbeiter in neue Arbeitsstellen verlassen.
Aber – wie unsere Geschäftsführerin Theresia Dopke sagt: „Der Himmel mag uns.“ – wir sind guten Mutes, dass wir eine gute neue Verstärkung finden werden. Gleichzeitig bemühen wir uns um zusätzliche Finanzmittel, um wieder die ursprüngliche Zahl der Jugendlichen betreuen zu können.
Mit Bombenstimmung fing das Jahr an: der Kampfmittelräumdienst vermutete eine Bombe unmittelbar vor unserem Eingang in der Escher Straße 304, der deswegen längere Zeit gesperrt war, es wurde dann Entwarnung gegeben.
Am Anfang des Jahres stand der Auszug aus den Kellern und Umzug in neue Räume an: die beiden Jugendbüros (offener und zugewiesener Bereich) wie auch die Büros von Theresia und Elke zogen in die Escher Straße 304, damit schließt sich der Kreis zu den Anfängen des Kellerladen mit dem Jugendclub und dem Zimmer von Br. Lukas in diesem Haus.
Die Werkstätten, Holzwerkstatt von Lia, Fahrradwerkstatt von Josef und Friseurraum von Manuela, zogen in drei große Container auf dem Parkplatz Alzeyer Straße.
Der ganze Umzug war nur durch die große, unkomplizierte Mitarbeit der Kellerladen-Mitglieder und Jugendlichen möglich, die beim Packen, Transportieren, Renovieren mit anpackten, großer Dank dafür!
Inzwischen haben sich alle gut in den neuen Räumen etabliert, die Aachener war mit Schreinern und Elektrikern beim Umzug sehr behilflich, auch für unser Archiv bekamen wir einen großen Raum zur Verfügung gestellt.
Große Veranstaltungen waren:
die Teilnahme von Lukas, Lia und Brigitte an der zentralen Gedenkveranstaltung für Sinte und Roma am 21.Mai
Der 95. Geburtstag von Br. Lukas im Kellerladen war ein echtes Kellerladenfest am Waggon mit vielen alten Freunden und Wegbegleitern,
25 Jahre Jugendbüro zugewiesener Bereich
es war eine gelungene Veranstaltung mit vielen „Offiziellen“ der Stadt Köln und Vertreter von sozialen Verbänden / Stiftungen
Bianca und Jens vom offenen Jugendbüro machten wieder einige beeindruckende Aktionen, ein Höhepunkt war sicherlich die Kunst – Ausstellung „LichtSchatten – SchattenLicht“ mit ukrainischen Jugendlichen
Daneben wird der Digitalraum mit Schüler*innen der Hauptschule Bilderstöckchen zum Kompetenztraining genutzt, Besuch von Jobmessen mit Bewerber*innen wird ebenfalls durchgeführt
Im Dezember besuchten Bianca und Jens mit Kindern den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg , ermöglicht durch die Johanniter
Der Kellerladen beteiligte sich am Klostermarkt von Maria Laach und bei diversen Stadtteilfesten wie auch Adventsbasaren
Die Freunde und Förderer trafen sich im Juni zur Information und Austausch im Waggon
Hilfsfahrten: In der ersten Septemberwoche fuhr Brigitte mit Michael Lingenthal und Sr. Felicitas in die Slowakei mit Spenden für den Habes und die Freunde in der Ukraine. Wir hatten wieder Treffen mit dem Bürgermeister und der Sozialreferentin von Secovce, dem Erzbischof und dem Romabeauftragten Jan Hero. Die neue Regierung ist leider nicht romafreundlich, wir werden sehen, wie sich das auf die Unterstützung auswirkt.
Im Oktober fuhren Br. Lukas, Abt em. Benedikt, Lia und weitere Helfer in die Slowakei, ein großes Wiedersehen mit unseren Freunden. Die Not ist weiterhin groß und gerade die Ukraine bedarf jeder Unterstützung.
Mirek, unser Freund und Arzt im Krankenhaus Ushorod, verteilt die Pakete mit Freunden in der Ukraine, in Laach und im Kellerladen wurden Pakete für Familien und Kinder gepackt. Für Mirek sind auch imer medizinische Spenden dabei.
die Tafel: seit dem Umzug der Büros in die Escher Straße findet dort wieder die wöchentliche Lebensmittelausgabe statt. Inzwischen wird sie tatkräftig von Lehrer*innen und Schüler*innen des Dreikönigsgymnasiums unterstützt.
Am 19. Dezember erfolgte die Ausgabe der Weihnachtspakete mit Plätzchen, Kaffee und Kinderpunsch
Von Christian, unserem langjährigen Schreiner, mussten wir uns nach mehr als 20 Jahren verabschieden, mit 79 Jahren ist er jetzt im Ruhestand.
So schließt sich das Jahr, wenige Stunden vor dem Jahreswechsel wünsche ich euch und Ihnen allen ein gesegnetes, friedvolles Neues Jahr im Vertrauen auf einen guten und liebevollen Gott, der uns trägt und begleitet.
Wir hoffen, Viele von euch / Ihnen im nächsten Jahr bei der großen Feier „40 Jahre Kellerladen“ bei uns begrüßen zu können, bleiben Sie uns verbunden und schenken Sie uns weiterhin Ihre Freundschaft und Unterstützung.
Brigitte Kellermann-Pauli