Mitten im Wohnviertel des Bilderstöckchens wurde von den Bewohnern unter der Bauleitung des Architekten Fritz Lill eine Kapelle gebaut: aus Dank an Gott für den Schutz in vielen Jahren auf ungezählten Hilfsgüter-Transporten. Die Grundsteinlegung war am 12. Mai 1992. Die Kapelle wurde mit eigenen Händen erbaut, jeder packte mit an, alt und jung. In das Mauerwerk sind Steine eingelassen, die von den Transporten erzählen. Sie erinnern an Reisen nach Polen, in die Ukraine und seit zwölf Jahren in die Roma-Siedlung Habes in der Ost-Slowakei. Der Altarstein ist ein Findling aus dem Bergdorf Lipowez in der Ukraine. Ein anderer Stein stammt aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo die Kölner Karmelitin Edith Stein, als konvertierte Jüdin, 1942 ermordet wurde. In Erinnerung an diese Frau erhielt die Kpelle den Namen: Edith-Stein-Kapelle vom Frieden.
Br. Lukas Ruegenberg aus der Abtei Maria Laach hat die Fenster und das Kreuz gestaltet und die Decke mit Themen der Bergpredigt ausgemalt. In der Apside stehen unter dem Christus-Bild die Sätze: „ Selig seid ihr, denn ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen. Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“
Die Kapelle ist für alle Bewohner ein Ort der Gemeinschaft der Lebenden und der Toten, ein Ort der Geborgenheit, der Stille und des Gebetes.